Warum immer mehr Paare – auch außerhalb Bayerns – in Tracht heiraten wollen

Das Dirndl und die Lederhosn: Mit den Grundkleidungsstücken der bayrischen Tracht ist man nicht nur immer gut gekleidet, sondern sieht auch noch richtig fesch aus. Auf der Wiesn ist der Trend zur Tracht schon lange angekommen, aber auch die Hochzeitsbranche wird nach und nach in seinen Bann gezogen. Immer mehr Paare schreiten traditionell gekleidet zum Traualtar – und das nicht nur in Bayern.

Das Brautkleid..äh Dirndl

Nicht ohne Grund trägt Frau so gerne ein gut geschnittenes, passendes Dirndl auf Volksfesten, Geburtstagsfeiern oder einfach mal so. Es unterstreicht die Weiblichkeit, hebt die positiven Stellen wortwörtlich hervor und kaschiert die Problemzonen. Was könnte es da passenderes für die eigene Hochzeit geben? Den Tag, an dem man alle mit der eigenen Schönheit überragen will.

Eigentlich ist das Hochzeitsdirndl die ideale Wahl für den großen Tag, denn es kann sowohl in der Kirche, auf dem Standesamt als auch danach noch auf der Party zum ausgelassenen Tanzen getragen werden. Aber nicht nur das, sogar noch nach der kompletten Zeremonie kann man sich an seinem Brautdirndl erfreuen, indem man es einfach wieder und wieder trägt. Denn im Gegensatz zum normalen Brautkleid, eignet sich das Dirndl auch nach der Hochzeit noch für festliche Anlässe. Einfach mit einer anderen Schürze oder Accessoires kombinieren und schon entsteht ein neuer Look.

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Warum Tracht?

Die meisten Paare, die sich für eine Heirat in Tracht entscheiden, wollen sich entweder von der standardisierten, konventionellen Hochzeitskleidung abheben oder sind einfach sehr auf Tradition bedacht. Natürlich kann die traditionelle Kleidung auch so sehr gefallen, dass man sie zur Hochzeit tragen möchte. Zurzeit erleben Dirndl und Lederhose eine sogenannte Renaissance und werden auf Hochzeiten auch außerhalb des ländlichen Raums getragen.

Tracht ist Trend – und das nicht nur in Bayern. Auch andere Bundesländer hat es erwischt und nicht selten sieht man sogar im Rheinland oder noch höher im Norden Nicht-Bayern in traditionell bayrischen Gewändern. Das liegt zum einen daran, dass auch außerhalb Bayerns zur Wiesn-Zeit Tracht erhältlich ist, zum anderen daran, dass es viele Nachahmungen des Oktoberfests gibt. Oftmals werden die traditionellen Kleidungsstücke aber auch nur als Kostüm zu Karneval oder anderen Anlässen verwendet. Deshalb haben sich bereits auch Modehäuser oder Diskounter dazu entschlossen, Tracht anzubieten, jedoch zu billigeren Preisen und natürlich auch nicht ganz so qualitativ hochwertig wie die Original-Dirndl aus extra darauf spezialisierten Läden.

Auch bei Froschgroscherl fragen mittlerweile des Öfteren Kunden aus dem Schwarzwald, vom Bodensee oder aus Stuttgart an. Was sie dazu bewegt, Tracht an der Hochzeit zu tragen, darüber lässt sich aber nur spekulieren. Unverständlich ist es keinesfalls, immerhin ist das Dirndl das perfekte Kleid für die Frau, unterstreicht ihre weiblich-sinnliche Seite und ist je nach Wunsch natürlich auch in Weiß erhältlich. Oder aber: viele Bayern, die außerhalb Bayerns arbeiten, leben oder studieren haben ihre Bräuche einfach mitgenommen. Andersherum können genauso gut Zugroaste Gefallen an der bayrischen Tradition gefunden haben und diese ein Stück weit mit in die Heimat zurücknehmen. Einfachste These: Tracht gefällt einfach in ganz Deutschland, weil‘s oafach sche is!

Bayrisch ist nicht nur das Gewand

Bei einer Hochzeit in Tracht sollte aber neben den Outfits auch das Drumherum nicht außer Acht gelassen werden. Denn auch Dekoration, Einladungskarten und Essen sollten irgendwie mit dem Motto „Tracht“ übereinstimmen. Schließlich soll es eine bayrische Hochzeit werden. Ist die Kleiderfrage geklärt, geht es über zur Frage nach der Location. Hier bietet sich ein urig bayrisches Gasthaus oder aber ein nettes Landhaus an. Natürlich bleibt diese Entscheidung dem Brautpaar überlassen, denn das weiß schließlich am besten, welche Location es sich vorgestellt hat. Genau gleich sieht es mit den Einladungs- oder Tischkarten aus. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzte. Passend zum Thema aber bietet beispielsweise die Kartenmacherei Karten in Wiesn-Optik an. So bekommen die Gäste schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf die traditionelle Hochzeitssause. Und damit die dann auch richtig gut wird, bedarf es der richtigen Dekoration und des richtigen Essens. Zum Dekorieren auf bayrische Art bieten sich jegliche Stoffe aus der Natur an, wie Zweige oder Steine, aber auch Blumen und je nach Belieben kann auch das blau-weiße Rautenmuster im Raum auftauchen. Beim Essen bleibt es natürlich traditionell deftig. Von Schweinebraten über Kasspatzen bis hin zu Bayrisch-Creme darf alles dabei sein. Aber da wird sich sicherlich für jeden Gast das Richtige finden lassen, die bayrische Küche hat schließlich viel zu bieten!

Es muss nicht immer weiß sein

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Klassisch in Weiß zu heiraten kommt immer mehr aus der Mode – vor allem in Sachen Brautdirndl. Vielmehr sind jetzt Töne wie naturweiß oder creme an der Reihe, die durch Kombinierfähigkeit überzeugen. Denn Stickereien in Gold oder Silber, oder auch Steinchen sehen zu diesen Farbtönen besonders elegant und zauberhaft aus. Bei der Farbwahl und den Mustern sind also eigentlich keine Grenzen gesetzt. Es kann gerne farbig werden, aber auch saisonal passend können florale Muster das Kleid prägen. Solange es etwas sinnlich, romantisch und vor allem weiblich ist, ist das Hochzeitsdirndl perfekt. Was dieses Jahr zählt: Individualität!

Autorin: Sibylle Sterzer