Woher kommt der Dirndl-Hype?
Es sollte aber noch einige Jahrzehnte dauern, bis das Dirndl Wiesn-fähig wurde. Bis tief in die 90er Jahre hätten die Münchner lieber auf einen Wiesn-Besuch verzichtet, als dort in Tracht aufzukreuzen. Dirndl und Lederhosen waren, nach Ansicht der Münchner, der rückständigen Landbevölkerung vorbehalten, die damit in ihren eigentümlichen Trachtenvereinen den Schuhplattler übte. Dabei hat das Dirndl doch gar nichts mit Tracht zu tun…
Was löste denn nun den Dirndl-Hype aus?

Fußball-WM verstärkt Dirndl-Hype
Als 2006 die Fußball-WM Deutschland in einen kollektiven Begeisterungstaumel versetzte, versendeten die Medien unzählige Bilder von hübschen, gut gelaunten Mädchen im Dirndl aus München. Das spätestens war identitätsprägend. „Das Dirndl ist mittlerweile etwas Besonderes für München, andere deutsche Städte können nicht auf eine derartige Formensprache zurückgreifen“, erklärt Egger das Phänomen.
Den Dirndl- und Lederhosenträgern kann es recht sein. Im Dirndl sieht eigentlich jede Frau toll aus, vor allem, wenn es maßgeschneidert ist und perfekt sitzt. Die Proportionen stimmen, die weiblichen Rundungen werden optimal in Szene gesetzt oder gar erst geschaffen, die Taille wird betont, aus den B-Cups wird ein Balkon – Hingucker vom Scheitel bis zur Sohle.
Autorin: Sibylle Sterzer